Das Donauknie

ördlich von Budapest liegt das Donauknie, eine 60 km lange Strecke, die die Donau von Esztergom bis Budapest zurücklegt. Am Donauknie biegt der Fluss nach Süden ab. Auf der einen Seite erstreckt sich das Nordungarische Mittelgebirge, auf der anderen das Pilisgebirge sowie das Gebirge von Szentendre und Visegrád. Es ist eine der Reizvollsten Landschaften Ungarns.

Das Bergland Inder Zeit Miozän (vor ca. 20 Mo. Jahren) setzte mit der Subduktion Vulkantätigkeit ein. Dabei bildete sich der Vulkankranz der Karpaten zwischen Visegrader Gebirge und Szekler Hargita. Hier entstanden wegen der äußeren Kräfte weicheree Formen (Erosion, die Donau, Eiszeit). Obwohl hier man auch weichere steiler Abhänge finden kann, zum Beispiel die Visegrader-Schlucht (328m – Várhegy). Höchsten Punkt der Visegrader Gebirge ist Dobogókő (700m). Die Täler haben meistens V-Form, z. B. Apátkúti völgy.

In dieser für Verteidigungszwecke hervorragend geeigneten und über den Fluß dennoch leicht erreichbaren Landschaft haben sich die ersten Zentren des ungarischen Staatslebens, die Königsresidenzen in Esztergom und Visegrád, herausgebildet. An der Donau entlang wird auch ein Radweg gebaut.

Visegrád Die 45 km von Budapest entfernte Stadt, war auch königliche Residenz im Mittelalter und zeigt heute dem Besucher die durch Ausgrabungen freigelegten Denkmäler der ungarischen Renaissance. Die Visegrader-Burg war um 1056 gebaut. Sie hatte eine große Bedeutung zwischen 1310 und 1562, denn hier stützte man die Heiligen Krone. Sie erlebte ihre Glanzzeit unter Herrschaft König Matthias und Károly Róbert. Visegrád wurde 1529 von Türken erobert, und erst Fürst Károly eroberte sie 1684 zurück. Nach 1867 restauierte man die Ruinen der Burg.

Szentendre, knapp 20 km nördlich von Budapest, wurde im 17. Jahrhundert von den Serben, die von den Türken geflüchtet waren, zu einer blühenden Handelsstadt ausgebaut. An diese Zeit erinnern die zahlreichen Denkmäler der serbischen Kultur. Heute ist Szentendre ein beliebter Erholungsort, wo sich in prachtvoller Umgebung eine berühmte Künstlerkolonie entwickelte, die auf der eigenartigen Bauweise der Stadt basiert. Hier gibt es eine ganze Reihe wertvoller Museen, Sammlungen bildender Künste, Gedenkhäuser für vertsorbene und lebende Maler, Bildhauer und Keramiker. Eine Sehenswürdigkeit von Szentendre ist das größte Freilicht-Dorfmuseum des Landes; die Häuser und Gebäudegruppen des Museums machen mit der Volksbauweise der verschiednenen Landschaften und mit der einstigen Einrichtung der Bauernhäuser bekannt. Verwinkelte Straßen, sieben Kirchtürme, farbenfrohe Häuser, enge Gässchen, zwei Dutzend Museen und das mediterrane Flair machen die Stadt Szentendre zum Touristenmagneten am Donauknie. Nostalgie suchende Touristen finden hier Geschäfte, Restaurants, Zunftschilder, schöne Gebäude am Hauptmarkt, attraktive Fotomotive und das Margit-Kovács-Museum, eines der populärsten Museen des Landes (Vastagh György u. 1.) mit den liebenswerten Figuren der Keramikkünstlerin (1902–1977). Seit Gründung der „Gesellschaft der Maler von Szentendre“ 1928 veranstaltet die Organisation zahllose Ausstellungen mit den Lebenswerken der im 20. Jahrhundert in der Stadt lebenden oder mit der Stadt verbundenen Künstler in den schönsten Häusern und Baudenkmälern der Stadt. Das Szabó Marzipanmuseum (Dumtsa J. u. 14.) stellt den süßen Grundstoff in vielen Formen vor. Das Konditoreimuseum Dobos bietet die Original- „Dobostorte“ an. Im Haus der Volkskünste (Rákóczi u. 1.) kann man die Volkskunst aus dem Komitat Pest kennen lernen, im „römischen Lapidarium“ (Dunakanyari körút 1.) sind die antiken Funde der Stadt Ulcisia Castra aus dem 1. bis 4. Jahrhundert zu besichtigen. Das nationale Weinmuseum (Bogdányi út 10.) erwartet die Liebhaber guter Weine.

Die Gegend war Schauplatz vieler bedeutender Ereignisse im Mittelalter. Die bekanntesten Ortschaften am rechten Donauufer sind Dömös, Esztergom, Szentendre, Visegrád; am linken Ufer Nagymaros, Vác, Vácrátót, Veroce und Zebegény.

Esztergom
Esztergom war eine königliche Residenz bis zum 13. Jahrhundert. Nach dem Mongolensturm übersiedelte der königliche Hof nach Buda. Seither gilt Esztergom als das Zentrum der katholische Kirche in Ungarn. In einem Seitenflügel des erzbischöflichen Palais befindet sich das Christliche Museum, in dem eine reiche Sammlung alter italienischer Tafelbilder und die schönsten Stücke der mittelalterlichen ungarischen Malerei ausgestellt sind.

Die reizvolle Stadt am Donauknie ist Sitz des Oberhauptes der ungarischen katholischen Kirche, des Erzbischofs von Esztergom. In der 972 erbauten Burg von Esztergom wurde Stephan der Heilige (1000–1038), der erste ungarische König und Gründer des ungarischen Staates, geboren. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Basilika (Szent István tér), die größte Kirche des Landes mit dem größten, weltweit einzigen, auf Leinen gemalten Altarbild. Einmalig ist auch die aus rotem Marmor erbaute Bakócz- Kapelle, sie ist 300 Jahre älter als die Kirche selbst. In unmittelbarer Nähe der Basilika erinnern die königliche Hauskapelle, die Burgkapelle und die Rosenfenster an den ehemaligen königlichen Palast. Der Széchenyi-Platz, die Bürgerhäuser und das Gebäude des Rathauses bieten eine „barocke Atmosphäre“. Wahrzeichen der Wasserstadt sind die Franziskanerkirche und das Gebäude des Ordenshauses (Pázmány Péter u. 18.).

                                                                                                                      Dóczi Miklós 12.C

Quellen: Pécsi Sérfalvi: Magyarország földrajza, Akadémia kiadó

János Nemes: Ungarn stellt sich vor, Corvina

Révai nagy lexikona (19. köt.)

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